Herausforderungen
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie verstehen Sie „Herausforderung“ – als Kampfansage, als Provokation oder gar Affront? Oder eher als eine Einladung, um über den eigenen Schatten zu springen und etwas Neues zu versuchen? Solche und weitere Fragen trieben uns um, als wir dieses Heft planten, und wir waren überrascht, wie viel Echo und Bereitschaft zur Mitarbeit wir vorfanden.
Gleich zu Beginn lesen Sie Anna Yeatmans herausfordernde These, Feldenkrais habe eigentlich eine zu praktizierende Philosophie der Freiheit im Sinn gehabt, die sie mit Blick auf Hanna Arendt entwickelt. Anna Triebel Thome plädiert mit Leidenschaft dafür, sich der Wurzeln und des Anspruchs der Methode immer wieder zu versichern. Jeff Haller sucht den Kern herauszuarbeiten sowie neue Möglichkeiten, die Ausbildung von Practitionern zu verbessern.
Erstmalig publizieren wir eine Umfrage zum Titelthema, die von vielen Feldenkrais-Kolleg/innen im In- und Ausland beantwortet wurde. Wir hoffen, mit diesem Dossier und den durchaus kontroversen Aussagen zu fruchtbaren Diskussionen anregen zu können.
Und wir haben uns gefreut über die vielen Erfahrungsberichte von Kolleg/innen, die in herausfordernden Kontexten gearbeitet haben im deutschsprachigen Raum (Claus Bühler, Christoph
Görtz, Uta Ruge und Heide Schöne) und im Ausland (Angeles Anaya, Marilupe Campero, Anton Luger berichten aus Mexiko, Annika Lund aus Nicaragua, Christine Marie Harker aus den USA).
In der Rubrik „Über den Zaun“ äußern sich dieses Mal ausschließlich Feldenkrais Practitioner, die unter Zuhilfenahme anderer Methoden über den Zaun schauen. Die Bilder von Gudrun Esterer haben uns überrascht und sie gaben neben der Lust am Schauen auch Anlass zu Diskussionen.
Wir möchten allen Autoren sowie den Kolleg/innen, die auf unsere Umfrage geantwortet haben, herzlich danken für ihre engagierte Mitarbeit! Ihnen wünschen wir eine spannende Lektüre.
Über Kritik, Kommentare und Anregungen würden wir uns wie immer freuen (redaktion@feldenkraiszeit.org).
Ihre Redaktion